Pflege 4.0: Alle mal mitdenken!

Zeit für eine (R)Evolution: „Ambient Assisted Living (Altersgerechte Assistenzsysteme), Künstliche Intelligenz (KI) und eine an der Demografie orientierte Quartiersentwicklung würden das Leben älterer Menschen in Deutschland revolutionieren“, sagt Carsten Brinkmann.

TERRANUS Wissenswert: älterer Herr mit Smartwatch

Auf den ersten Blick wirkt er wie eine Mischung aus Fitnessgerät und Staubsauger. Er hört auf den Namen „Marvin“, holt auf Bitte gern eine Flasche Apfelsaft aus dem Kühlschrank, öffnet sie und reicht sie dem älteren Herrn. Aus dem hohen Schrankregal angelt er einen Teller, hebt die heruntergefallene Gabel vom Boden auf und steht immer für kleine Handreichungen bereit. Der Assistenzroboter wurde vom Institut für Künstliche Intelligenz der Hochschule Ravensburg-Weingarten entwickelt. Geht der Prototyp in Serie, könnte er unter 10.000 Euro kosten – eine Investition, die sich je nach Pflegestufe innerhalb des ersten Jahres rechnen würde.

„Künstliche Intelligenz, Ambient Assisted Living (AAL) und eine an der alternden Bevölkerung orientierte Quartiersentwicklung könnten das Leben älterer und pflegebedürftiger Menschen revolutionieren“, erklärt Carsten Brinkmann, TERRANUS Aufsichtsratsvorsitzender, „und der gesunde Menschenverstand gebietet uns bereits heute, über völlig neue Wege bei der Pflege nachzudenken. Denn spätestens, wenn die Generation der Babyboomer versorgt werden muss, wird das starre System aus ambulanter und stationärer Pflege kollabieren.“

Internet of Things: Smarte Lösungen für ein selbstständiges Leben

Dabei braucht man gar nicht weit in die Zukunft zu blicken. Das Internet of Things (IoT), also smarte, miteinander vernetzte Geräte, ermöglichen es älteren und pflegebedürftigen Menschen bereits recht bald, ein weitgehend selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen. Algorithmen unterstützt von Sensoren, Kameras und Mikrofonen analysieren Bewegungsmuster, messen Körpertemperaturen und interpretieren Gestik wie Verhalten. Sie erinnern an die Medikamenten-Einnahme und ans Trinken, messen den Blutzuckerspiegel und werden in naher Zukunft exakt dosierte Arzneimittel verabreichen können. Sie erkennen auch, wann eine kritische Situation vorliegt und senden diese Information direkt an den Arzt, Pflegedienst oder an Angehörige weiter.

„Moderne Technik im Bereich von AAL erlaubt es älteren Menschen künftig länger selbstständig zu bleiben“, erklärt Carsten Brinkmann, „wenn es uns als Gesellschaft gelingt, eine entsprechende Versorgungs- und Infrastruktur aufzubauen. Dazu zählen etwa Pflegebüros inmitten des Quartiers, wo die virtuellen aber auch persönlichen Informationen zusammenfließen, die dank der technischen Unterstützung Zeit für menschliche Nähe haben, die alle Dienstleistungen wie etwa Haushaltshilfen und Hausmeister koordinieren und zudem als ,Kümmerer‘ für ältere Menschen ansprechbar sind. Im besten Fall bilden sie zudem ein Zentrum für kulturelle Veranstaltungen und Gemeinschaftserlebnisse.“ Letzteres ist vor allem auch deshalb von Bedeutung, weil die Zahl der Familienangehörigen deutlich abnimmt, wenn die Nachkriegsgeneration sukzessive pflegebedürftig wird. Denn damit wird nicht nur die Pflege, sondern auch die Vereinsamung älterer Menschen in den Fokus rücken.

Rückwärtsgewandt: Wohnungsbau hinkt Technik hinterher

„Um solche Strukturen zu entwickeln und den Stand der Technik zu nutzen, bedarf es jedoch entsprechender Wohnquartiere und altersgerechten Wohnungsbaus – und der läuft mehr als schleppend“, erklärt Carsten Brinkmann. Das Münchener Ifo-Institut rechnet, dass jährlich in Deutschland bis zu 400.000 neue Wohnungen gebaut werden müssten, um den Bedarf für alle Generationen abzudecken. 2018 entstehen, wenn alles gut läuft, nur rund 320.000 Wohnungen. „Angesichts der Demografie sollte ein deutlich größerer Anteil davon auf altersgerechte Wohnungen entfallen“, sagt Carsten Brinkmann, „dort klafft bereits heute eine große Lücke – dabei werden die technischen und infrastrukturellen Anforderungen der nahen Zukunft nicht einmal mitgedacht. Konkret: Wir bauen Wohnungen für die Vergangenheit, anstatt die technischen Möglichkeiten für ein individuelleres Leben im Alter zu nutzen und einzuplanen.“

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Carsten Brinkmann

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