„Segel für die Zukunft setzen!“
TERRANUS feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen. Carsten Brinkmann, Aufsichtsratsvorsitzender von TERRANUS, schaut zurück auf die Anfänge und wirft zudem einen Blick in die Zukunft.
Herr Brinkmann, 25 Jahre TERRANUS! Als Sie vor einem Vierteljahrhundert anfingen, sich intensiv mit dem Markt der Sozialimmobilien zu befassen, war die Welt der Renten- und Pflegeversicherung eine völlig andere.
Kein Vergleich zu heute. Damals war die Rentenreform fünf Jahre, die Pflegeversicherung gerade einmal zweieinhalb Jahre alt. Eine Gesundheitsreform folgte auf die nächste, immer mit dem Ziel, Kosten zu senken, wettbewerbsorientierte Strukturen zu schaffen und die Privatwirtschaft stärker einzubinden, um die rückläufige staatliche Förderung gegenzufinanzieren. Die Pflegeversicherung umfasste anfangs knapp 1,7 Millionen Leistungsempfänger und stand finanziell scheinbar auf sicheren Füßen. Durch den schon damals bekannten, aber nicht berücksichtigten demografischen Faktor wuchs die Zahl der Leistungsempfänger auf mehr als vier Millionen. Aber heute sieht die finanzielle Situation der Pflegeversicherung alles andere als rosig aus.
Seniorenimmobilien spielten Mitte des vergangenen Jahrhunderts keine große Rolle. Wann und wieso hat sich dies geändert?
Anders als im Akutbereich werden Vorsorge- und Rehakliniken seit Mitte der 1970er-Jahre insbesondere privatwirtschaftlich geführt und von Banken finanziert. Mit Einführung der Pflegeversicherung 1995 und der – aufgrund defizitärer Kassen – auslaufenden Objektförderungen wurden auch bei Pflegeheimen, Betreutes Wohnen und Seniorenresidenzen mehr privatwirtschaftliches Engagement erforderlich.
Sie haben sich damals schnell hinsichtlich der Finanzierung und dem Betrieb von Seniorenimmobilien einen Namen gemacht. Was war Ihr Erfolgskonzept?
Sachverstand, Neugierde und Kundenfokussierung bei der Finanzierung und Errichtung von Seniorenimmobilien. Und die Fähigkeit, die Herausforderungen des Betriebs in dem auch seinerzeit schon stark regulierten Markt, der von kommunalen und freigemeinnützigen Trägern geprägt war, zu meistern. Weder Banken noch Investoren verfügten über das notwendige Fachwissen. Aber der Markt schien zukunftskräftig zu sein und verhieß großes Nachholpotenzial, auf das sich anfänglich steuerlich motivierte Initiatoren von geschlossenen Immobilienfonds konzentrierten. Die Geburtsstunde von TERRANUS.
Seniorenimmobilien waren damals aber noch keine eigenständige Assetklasse.
Nein, Seniorenimmobilien für institutionelle Anleger waren vielmehr eine Nische. Zudem traten bei immer mehr der häufig steuerlich geleiteten, geschlossenen Immobilienfonds Probleme auf, da kaum einer der Initiatoren über fundiertes Wissen hinsichtlich einer markt- und wettbewerbsfähigen Immobilie und ihrem professionellen Betrieb verfügte.
TERRANUS hat sich als DER Experte für Seniorenimmobilien etabliert. Was haben Sie anders gemacht als andere?
Wir haben unseren Fokus von Anfang an auf die Branchen, den Wandel gesellschaftlicher Strukturen sowie die Frage, wie Menschen zukünftig leben, wohnen und versorgt werden möchten, gerichtet. Die Nachfrage nach Beratungsleistungen sowie Immobilien- und Betreiberkompetenz stieg damals sprunghaft an und bot großes Beratungsspektrum, insbesondere bei Kreditinstituten, die die Fonds finanziert hatten. Wir arbeiteten uns intensiv in diesen Markt ein und wurden innerhalb kürzester Zeit als Berater und Restrukturierer von einem Kreditinstitut zum anderen weiterempfohlen. So nahmen unsere Kompetenz und Erfahrung mit jedem Mandat zu. Konzentrierten wir uns anfangs noch auf einzelne Einrichtungen oder Immobilien, kamen mit wachsendem Bekanntheitsgrad Immobilienportfolios, anspruchsvolle Privatisierungen und M&A-Transaktionen sowie große Portfolios von Sub oder Non Performing Loans hinzu.
Wie kamen Sie auf die Idee, die Daten, auf die TERRANUS mit seinen Tools zurückgreift, zu erfassen und auszuwerten?
Wir haben auf den Rat von Arndt Kwiatkowski, Gründer von Immobilien Scout 24, gehört und frühzeitig damit begonnen, alle Daten systematisch zu erfassen und auszuwerten. So konnten wir die wiederkehrenden Objekte und Betriebe im Zeitraffer immer besser mit unseren Analysetools bewerten. Ein Glücksfall, da diese Daten – in Art und Umfang – einzigartig sind.
Sie sagten einmal: „Es ist der Blick nach vorn, der bis heute den Leitgedanken von TERRANUS ausmacht“. Wenn Sie nach vorn schauen, welche neuen Wege wird TERRANUS gehen?
Aristoteles schrieb: „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen.“ Und das tun wir. Wir werden auch weiterhin unsere gesamte Expertise in die Menschen und die Form, wie sie in Zukunft leben wollen, investieren. Zusammen mit der Politik, der Immobilienbranche, den Investoren sowie den Kommunen und Projektentwicklern müssen wir möglichst schnell Wohnkonzepte und Quartiere entwickeln, welche die extrem hohe Nachfrage nach bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum in Zukunft abdecken und der enorm wachsenden Zahl von Senioren Versorgungssicherheit bieten.
Eine persönliche Frage zum Schluss: Wie möchten Sie im Alter leben und wohnen?
Da ich beruflich einen besonders guten Einblick in die Möglichkeiten habe, die sich im Alter bieten, werde ich meine Lebenssituation entsprechend frühzeitig ausrichten. Sicher ist, dass auch ich im Alter in einer Umgebung leben und wohnen möchte, in der ich mich wohlfühle und in der ich den Dingen nachgehen kann, die für mich wichtig sind.