Jetzt neu: Interaktive Deutschlandkarte für Betreutes Wohnen

Die interaktive Deutschlandkarte für Alten- und Pflegeheime bietet eine Orientierung im föderalistischen Regelungsdickicht. Auch für das Betreute Wohnen existieren länderspezifische Regelungen, Verordnungen und Gesetze. TERRANUS hat darum seine bewährte Deutschlandkarte um das Thema „Betreutes Wohnen“ erweitert.

Die interaktive Deutschlandkarte für Alten- und Pflegeheime bietet eine Orientierung im föderalistischen Regelungsdickicht. Auch für das Betreute Wohnen existieren länderspezifische Regelungen, Verordnungen und Gesetze. TERRANUS hat darum seine bewährte Deutschlandkarte um das Thema „Betreutes Wohnen“ erweitert.

Die interaktive Karte zum Betreuten Wohnen bietet einen kompakten Überblick über die wesentlichen Eckpunkte je Bundesland. Das ist ein Vorteil, auch wenn die Gesetzeslage im Betreuten Wohnen nicht so ausgeprägt ist wie bei Alten- und Pflegeheimen. So legen beispielsweise die jeweiligen Gesetze, Richtlinien und Verordnungen lediglich fest, dass beim Betreuten Wohnen nur die Grundleistungen verpflichtend sind. Das bedeutet, dass bei Wohnungsvermietungen ein Wahlrecht auf Leistungen aus Pflege- und Betreuung besteht. Als Anhaltspunkt dient die „DIN 77800 Betreutes Wohnen“, diese ist allerdings für Anbieter nicht bindend. Auch die jeweiligen Ländergesetze und Verordnungen können Hinweise zu den Grundleistungen geben. Die Größe und Ausstattung von Räumlichkeiten des Betreuten Wohnens sind zum Beispiel nur dann geregelt, wenn es sich um eine barrierefreie oder rollstuhlgerechte Bauweise handelt. In diesem Fall sind die „DIN 18040 Teil 2“ und das jeweilige Baurecht zu berücksichtigen.

Unterschiedliche Namensgebungen und Konzepte

Durch die nicht geregelte Nutzung des Begriffs „Betreutes Wohnen“ sind Marketingstrategen keine Grenzen gesetzt. Die Namensgebungen reichen von Servicewohnen, Wohnen mit Service über altersgerechtes Wohnen bis hin zu Wohngruppen und anderen Varianten. Zusätzlich zu dieser unklaren Begriffsbestimmung existieren unterschiedliche Konzepte für diese Wohnform. Die Palette umfasst einfache Wohnungen mit Grundleistungen (Hausnotruf, Ansprechpartner, Information) bis hochpreisige Premiumangebote mit Hotel ähnlicher Rundumversorgung. Die angebotenen Services können neben den Grundleistungen auch Betreuungsangebote, Restaurantbetrieb und Veranstaltungen beinhalten. Außerdem wird unterschieden, ob es sich um ein solitäres Betreutes Wohnen, ein Betreutes Wohnen mit Anschluss beziehungsweise Integration an eine vollstationäre Pflegeeinrichtung oder um eine Anlage mit verschiedenen kombinierten Angeboten handelt wie beispielsweise Betreutes Wohnen und Tagespflege, Betreutes Wohnen und Wohngemeinschaften.

Herausforderung Preisvergleich

Ein Preisvergleich für verschiedene Anlagen ist mindestens so schwierig wie die Unterscheidung der verschiedenen Bezeichnungen. Im Betreuten Wohnen werden zwei Verträge abgeschlossen: für die Wohnung (Mietvertrag) und für den Service (Grund- und Serviceleistungen). Gerade im hochpreisigen Segment wird häufig nur der Preis für das Komplettpaket angegeben. Daneben existieren in vielen Anlagen unterschiedliche Wahlleistungsangebote, die neben der Servicepauschale einzeln gebucht werden können. Pflege- und Betreuungsleistungen sind in dieser Pauschale nicht inkludiert, sondern werden – wie in Mietwohnungen auch – einzeln abgerechnet.

Aufgrund der geringeren Regulierungen, der demographischen Entwicklung und der damit verbundenen wachsenden Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum gewinnt diese Assetklasse immer mehr an Bedeutung. Das an vielen Standorten knappe Angebot fördert im Kontext der Nachfrage die höheren Preise für Betreutes Wohnen, wobei Grundstücks- und Baukosten wie auch für alle anderen Assetklassen die Preisspirale treiben.

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Ausgezeichnetes, innovatives Wohnen

Die Generation 65+ zeichnet ein neues Bild des Alters und Alterns. Folgerichtig werden neue Wohnkonzepte verlangt. Einer der innovativsten Vorreiter ist APD-Geschäftsführer Claudius Hasenau.

Die Generation 65+ zeichnet ein neues Bild des Alters und Alterns. Folgerichtig werden neue Wohnkonzepte verlangt. Einer der innovativsten Vorreiter ist APD-Geschäftsführer Claudius Hasenau.

Fotocredit: Uwe Jesiorkowski / APD

Veränderte Lage auf dem Pflegemarkt

Gesellschaftliche Veränderungsprozesse bei den Sozial- und Familienstrukturen sowie bessere Gesundheitsstandards führen dazu, dass sich die Wohnangebote für Senioren weiter ausdifferenzieren. Die „neuen“ Senioren haben vielfältige Ansprüche und Erwartungen, die es zu berücksichtigen gilt.

Qualitätsvolles Wohnen im Alter

Investoren und Betreiber sollten den soziokulturellen Wandel erkennen. Gefragt sind:

  • adäquate Wohnangebote an exzellenten Standorten mit bedarfsorientierten Konzepten
  • kreative, individuelle Lösungen, die ein menschenwürdiges Leben im Alter ermöglichen
  • sinnstiftende, familienfreundliche Arbeitsplätze für die Mitarbeiter

Diese Anforderungen werden qualitätsvolles Wohnen im Alter schon in naher Zukunft erheblich verändern.

Ein Unternehmer mit Visionen

APD-Geschäftsführer Claudius Hasenau hat die Diversifikationspotenziale des Marktes früh erkannt. Sein visionärer Einsatz für ein flächendeckendes Angebot ambulant betreuter Wohngemeinschaften hat die Entwicklung moderner Wohnformen wesentlich geprägt. Die 1993 gegründete „APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH“ zählt heute mit 800 zu pflegenden Menschen, 450 Mitarbeitenden sowie 18 Demenz-Wohngemeinschaften zu den größten und umsatzstärksten privaten Pflegediensten in Deutschland.

Lebensraum schaffen, Gemeinschaft verwirklichen

In den Mittelpunkt seines unternehmerischen Wirkens stellt Claudius Hasenau die ganzheitliche, interkulturelle Beratung sowie die Begleitung und Betreuung von Menschen in allen Lebenslagen. „Wir bauen nicht, sondern wir schaffen und erhalten Lebensraum“ lautet sein Leitmotiv.

Durch die Kombination von ambulanter und teilstationärer Pflege, Wohngemeinschaften und Servicewohnen realisiert er angesichts des demografischen Wandels wegweisende Konzepte des Zusammenlebens. Der Quartiersgedanke als moderne Form des Miteinanders steht für ihn im Mittelpunkt bei der Realisierung bedürfnisorientierter und individueller Wohn- und Betreuungskonzepte.

Für diesen zukunftsweisende Einsatz wurden Claudius Hasenau und seine APD bereits vielfach ausgezeichnet – zuletzt als Betreiber des Jahres mit dem Altenheim EXPO Award 2021 von TERRANUS.

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„Ein guter Transaktionsberater ist für alle ein Gewinn!“

Die Assetklasse Seniorenimmobilien erfreut sich bei Investoren weiterhin wachsender Beliebtheit, und der Anlagedruck in diesem krisenfesten Investmentbereich steigt. Warum es sowohl für private als auch für professionelle Verkäufer sinnvoll ist, bei ihrem Vorhaben einen Transaktionsberater hinzuzuziehen.

Die Assetklasse Seniorenimmobilien erfreut sich bei Investoren weiterhin wachsender Beliebtheit, und der Anlagedruck in diesem krisenfesten Investmentbereich steigt. Warum es sowohl für private als auch für professionelle Verkäufer sinnvoll ist, bei ihrem Vorhaben einen Transaktionsberater hinzuzuziehen.

Auf Verkäuferseite führt die Entwicklung des Pflegemarktes teilweise zu einer „Goldgräberstimmung“. Der eine oder andere Investor versucht, den Schwung dieses Marktes mitzunehmen und eventuell sogar seine qualitativ schlechten Immobilien zu verkaufen. Folgende Fragen gilt es zu beantworten: Wie sieht die Verkäuferseite aus? Wer sind die Eigentümer?

Der Rückzug des Staates aus der Förderung von Pflegeimmobilien markiert den Startschuss für die Expansion der privaten Betreiber. Damit verbunden ist eine heterogene Struktur der Verkäuferseite mit unterschiedlichen Voraussetzungen und individuellen Ansprüchen. Die Spanne reicht vom Immobilienprofi, insbesondere Spezialfonds, über Family Offices bis hin zu Privatpersonen (Einzelbetreiber). Viele familiengeführte Pflegeheim-Immobilien befinden sich noch im Eigentum der ersten oder zweiten Generation, die inzwischen ein gewisses Alter erreicht hat. Die nächste Generation aber scheut häufig die Weiterführung der Pflegeimmobilie, der 24/7-Job der Eltern entspricht oft nicht ihrer Lebensvorstellung. Hinzu kommen immer höhere Hürden aus gesetzlichen Regelungen und Anforderungen sowie das zunehmende Problem des Fachkräftemangels respektive der Personalakquise. Je nach Motivation des Verkäufers ist die aktuelle Marktsituation also ein guter Zeitpunkt zum Verkauf einer Immobilie.

Spezial-Know-how gefragt

So verschieden die Betreiber- und Eigentümerlandschaft, so heterogen ist auch der Immobilienbestand. Von der gerade modernisierten Immobilie über das gewachsene, mehrfach angebaute und erweiterte Gebäude bis hin zum teilweise stark instandhaltungsbedürftigen „Bauwerk“ stehen alle Arten von Immobilien zum Verkauf. Typisch für solche historisch entstandenen Immobilien sind höhere Zweibettzimmeranteile, nicht barrierefreie Bäder, Mängel im Brandschutz, weite, teils unwirtschaftliche Laufwege und zu kleine Wohnbereiche.

Auch für das Jahr 2022 gilt: Eine Pflegeimmobilie ist immer noch eine Spezialimmobilie. Einfaches Immobilien-Know-how reicht nicht aus, um die vielen Anforderungen zu meistern, die der Betrieb und der Unterhalt eines solchen Gebäudes mit sich bringen. Das beginnt bei der Ermittlung der konkreten Bedarfs- und Wettbewerbssituation, geht über die strukturellen Anforderungen an die Immobilie (Stichwort Landesheimbauverordnungen) bis hin zur Herleitung einer marktfähigen Miete. Nützlich ist ebenfalls, wenn die Historie von Einrichtungen und Betreibervorlieben bekannt sind.

So unterschiedlich die Verkäuferstruktur ist, so verschieden ist auch die Herangehensweise bei der Begleitung von Transaktionen. Immobilienprofis wie beispielsweise Spezialfonds, kennen den Ablauf von Immobilientransaktionen bestens von der Käuferseite. Themen wie die Aufbereitung des Datenraums, der Prozess selbst und die Kaufvertragsverhandlung sind also bekannt. Allerdings fehlt auch diesen Experten bei speziellen Fragen der Materie oft das entsprechende Spezial-Know-how dieser Assetklasse und muss „eingekauft“ werden. Hilfreich ist auch ein guter Kontakt des Transaktionsberaters zum Betreiber, wenn sich beide aus anderen Mandaten kennen und schätzen.

Intensivere Begleitung von Privatinvestoren

Privatinvestoren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nur einmal im Leben eine (Pflege-)Immobilie veräußern, benötigen eine deutlich intensivere Vorbereitung und in der Regel eine wesentlich engmaschigere Begleitung bis zum Signing oder Closing. Das fängt bei der Beschaffung und Aufbereitung der benötigten Unterlagen an. Liegen beispielsweise alle – auch die mehr als 40 Jahre alten – Baugenehmigungen vor? Ist die Schriftform beim Mietvertrag gewahrt oder bedarf es noch eines Nachtrags?

In jedem Fall sollte der Transaktionsberater mit dem Verkäufer das Vorgehen von der Beschaffung der benötigten unterlagen, über Q&A-Phase bis zur Exklusivität detailliert besprechen. Hieraus ergibt sich für den nicht selten allein handelnden Verkäufer eine phasenweise zeitintensive Beschäftigung, die er einplanen muss. Wichtig außerdem: die Einbindung von weiteren Experten wie Rechtsanwälten und Steuerberatern mit Fachkenntnissen sowie die Berücksichtigung rechtlicher Absicherungen und begrenzter Garantieregelungen. Ein gut vorbereiteter Prozess vereinfacht die Prüfung auch auf Käuferseite.

Die Begleitung durch einen spezialisierten Transaktionsberater ist für Privat- und professionelle Investoren daher gleichermaßen ein Zugewinn. Denn: Ohne den erfahrenen Vermittler zwischen den Parteien ist schon manche Transaktion gescheitert.

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Unsere Vision für 2022

TERRANUS feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Ein Grund zum Feiern, aber nicht zum Ausruhen. Im Interview sprechen die beiden Geschäftsführenden Anja Sakwe Nakonji und Markus Bienentreu über ihre Vision für 2022 und über neue Wege, die TERRANUS gehen will.

TERRANUS feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Ein Grund zum Feiern, aber nicht zum Ausruhen. Im Interview sprechen die beiden Geschäftsführenden Anja Sakwe Nakonji und Markus Bienentreu über ihre Vision für 2022 und über neue Wege, die TERRANUS gehen will.

Frau Sakwe, Herr Bienentreu: Der Markt für Seniorenwohnen entwickelt sich schnell. Was ist Ihre Vision für das Jahr 2022?

Sakwe Nakonji: Die Integration von Seniorenimmobilien in Standort- und Stadtentwicklungsprojekte. Dies setzt voraus, dass schon zu Beginn des Planungsprozesses verschiedene Nutzungsarten diskutiert und Bedarfe sowie Standortqualitäten geprüft werden. In der Pflegebranche selbst muss es gelingen, neben dem Corona-Management wieder Kernthemen der Pflege in den Fokus zu rücken.

Bienentreu: Auf Investorenseite steht klar das Thema Nachhaltigkeit/ESG (Enviroment Social Governance) im Mittelpunkt. Seit dem 1. Januar 2022 ist die Taxonomie-Verordnung der EU zum Thema Nachhaltigkeit in Teilen in Kraft, die genau festlegt, was „ökologisch nachhaltiges Wirtschaften“ ist. Im Verlauf dieses Jahres wird eine Erweiterung der Taxonomie-Verordnung auf soziale Aspekte erwartet. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das Nachhaltigkeitsthema auf den Bau und vor allem die Investitionen beziehungsweise Transaktionen auswirken wird. Ein Bereich, der bisher noch untergeordnet ist. Doch die Beteiligten gehen davon aus, dass Seniorenimmobilien schon heute viele Kriterien aus dem Bereich „Social“ erfüllen werden.

Sie werden künftig Schulungen im Bereich Pflegequalität anbieten. Warum ist das der richtige Schritt?

Sakwe Nakonji: In den letzten zwei Jahren bestimmte Corona den Alltag in den Pflegeeinrichtungen: die Umsetzung von Hygienekonzepten, Materialbeschaffung sowie Personalressourcen für Testungen bereitstellen. Ab März 2022 kommt noch die Umsetzung der Impflicht hinzu. Wir stellen in der Praxis fest, dass der eigentliche Kern der Pflege – eine optimale Versorgung der Bewohner – wieder in den Fokus rücken muss. Das ist schließlich der Grund, weshalb sich die meisten Mitarbeitenden in der Pflege für ihren Beruf entschieden haben, und es ist gleichzeitig Motivation, diesen Beruf auch weiterhin auszuüben. Dabei sind die Schulungen in der Pflege für uns kein Dokumentationsmonster, sondern sie sollen praktische Hilfen für den Pflegealltag bieten, um dem Ziel einer guten Bewohnerversorgung so nah wie möglich zu kommen.

Was werden die großen Herausforderungen für Betreiber in diesem Bereich sein? Kurzfristig, mittelfristig und langfristig? Gerade auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel.

Sakwe Nakonji: Die Herausforderung für Betreiber besteht darin, eine gute pflegefachliche Versorgung trotz wechselnder Mitarbeiter, Fremdpersonal und fehlender Muttersprachlichkeit sicherzustellen. Gerade bei einem stärkeren Einsatz von Pflegehilfskräften ist die Fachkompetenz zur Planung und Steuerung des Pflegeprozesses dringend notwendig.

Welche Seniorenwohnformen sehen Sie in diesem Jahr mit hohem Wachstumspotenzial?

Bienentreu: Die Spitzenrenditen für Gesundheitsimmobilien sind 2021 weiter gesunken und liegen etwa für gut konzipierte Pflegeheime mit langfristigen Pachtverträgen und namhaften Betreibern (Core Objekten) bei rund vier Prozent. Die Nachfrage nach Objekten und geeigneten Standorten ist weiterhin größer als das Angebot. Hinzu kommt, dass die gestiegenen Baukosten die Preise nach oben treiben. Der Markt wird weiterwachsen, weil der Anlagedruck auf Investorenseite hoch ist, ebenso wie der Bedarf an Gesundheits- und insbesondere Seniorenimmobilien. Das Segment des Betreuten Wohnens wird auch in diesem Jahr weiterwachsen und für Transaktionen eine wichtige Rolle spielen. Auf dem Betreibermarkt gab es 2021 im Gegensatz zu 2020 keine größeren Übernahmen. Insgesamt wechselten im vergangenen Jahr Betriebe mit circa 5.000 Betten den Eigentümer, 2020 waren es etwa 10.000. Die Betreiber sind intensiv mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigt und daher für andere Dinge vielfach blockiert. Wir gehen aber davon aus, dass auch die M&A-Transaktionen dieses Jahr deutlich zunehmen werden.

Welche weiteren Themen werden aus Ihrer Sicht in diesem Jahr für den Pflegemarkt wichtig sein?

Sakwe Nakonji: Die Basis für nachhaltige Investitionen ist eine Kombination aus guter Standort- und Objektqualität. Wir werden uns deshalb verstärkt auf das Themenfeld Standortentwicklung fokussieren und die Messbarkeit von Qualität (Standort, Objekt, Betreiber) in allen unseren Beratungen verankern.

Bienentreu: Wir sehen, dass kleinere Betriebe durch die Anforderungen immer weiter ausufernde Vorschriften und politische Entscheidungen Probleme bekommen. Die Bereitschaft, sich wie bisher für die Pflege einzusetzen, schwindet zusehends. Daher rechnen wir mit einer Zunahme bei den Transaktionen, wo Betreiber, Betriebe und im Eigentum stehende Immobilien veräußert werden.

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Gezielte Prävention und Vernetzung sind die Zukunft des Betreuten Wohnens!

Einrichtungen des Betreuten Wohnens können die Pflegebedürftigkeit von Senioren hinauszögern oder sogar verhindern. Voraussetzung: Sie verknüpfen sich mit Präventions-, Telemedizin- und Reha-Angeboten. Ein Interview mit Altersforscher Prof. Dr. Hans-Werner Wahl (Universität Heidelberg) und Anja Sakwe Nakonji.

Einrichtungen des Betreuten Wohnens können die Pflegebedürftigkeit von Senioren hinauszögern oder sogar verhindern. Voraussetzung: Sie verknüpfen sich mit Präventions-, Telemedizin- und Reha-Angeboten. Ein Interview mit Altersforscher Prof. Dr. Hans-Werner Wahl (Universität Heidelberg) und Anja Sakwe Nakonji.

Frau Sakwe Nakonji, ist Betreutes Wohnen der Ausweg aus dem Pflegenotstand?

Sakwe Nakonji: Das wäre zu einfach. Betreutes Wohnen ist ja kein Ersatz für Pflegeheime, die wir nach wie vor brauchen werden. Es ist vielmehr ein Angebot, das diesem Stadium zeitlich vorgelagert ist. Aber klar ist auch: Mit dem richtigen baulichen Zuschnitt und dem richtigen Dienstleistungsangebot können Einrichtungen des Betreuten Wohnens zu einer deutlichen Entlastung beitragen. Denn wenn Seniorinnen und Senioren maximal präventiv betreut werden, bleiben sie länger selbstständig und werden später oder vielleicht gar nicht pflegebedürftig. Angesichts der knappen Ressource „Pflege“ und der steigenden Zahlen der Hochbetagten müssen wir dieses Potenzial nutzen.

Herr Prof. Dr. Wahl, wenn Sie als Altersforscher bei der Planung einer Immobilie für Seniorenwohnen mit am Tisch säßen, worauf käme es Ihnen an?

Wahl: Barrierefreiheit – oder besser Barrierearmut – ist heute schon selbstverständlich. Wesentlich interessanter sind Aspekte der baulichen Flexibilität, wie zum Beispiel mobile Wände, um schnell und einfach ein Pflegebett aufstellen zu können. Die Wohnungen sollten nicht zu klein sein, damit Übernachtungsgäste untergebracht werden können. Zudem sollten sie über einen Balkon mit freiem Blick verfügen. Neben dem Raumprogramm ist aber vor allem das Konzept entscheidend, also welche Services und sozialen Betreuungsdienste biete ich als Betreiber an. Gute Konzepte im Betreuten Wohnen gibt es schon. Und das Segment entwickelt sich sehr dynamisch. Aber Einrichtungen des Betreuten Wohnens können noch viel mehr leisten als bisher, wenn wir sie als Teil eines psychogeriatrischen Netzwerks begreifen.

Was meinen Sie damit genau?

Wahl: Welten von Bauträgern, Gerontologie, Medizin, Bildung, Rehabilitation und Kommune. Das heißt insbesondere, dass wir präventiv an den psychischen und medizinischen Bedürfnissen der Bewohner ansetzen, und zwar mit den technischen Möglichkeiten, die wir haben. Um es etwas plakativ zu sagen: Nicht Hausnotruf, wenn der Bewohner gefallen ist, sondern präventives Monitoring. Wir können heute beispielsweise weitgehend automatisiert Ganganalysen durchführen und damit früher und besser eine Sturzgefährdung erkennen als der Arzt oder die Angehörigen. Wir können automatisiert die psychische Konstitution der Bewohner beurteilen oder uns mit den Angehörigen austauschen. Gerade auch medizinische Leistungen haben großes Potenzial, zum Beispiel präventive Hausbesuche, telemedizinische Visiten und das Überleitungsmanagement bei Krankenhausaufenthalten. Hinzu kommen Assistenzsysteme zur Unterhaltung und zum Training. Dies alles ist Teil eines zukünftigen „Gesamtkunstwerks“ Betreutes Wohnen.

Ist das Zukunftsmusik oder heute schon in der Praxis darstellbar?

Sakwe Nakonji: Vieles ist schon jetzt machbar, beispielsweise die angesprochene Ganganalyse oder telemedizinische Angebote. Es gibt übrigens Pflegeheimbetreiber, in denen sich die Bewohner ein Tablet mieten und digitale Angebote unter Anleitung nutzen können. Das setzt natürlich voraus, dass die Mitarbeiter im Betreuten Wohnen entsprechend geschult sind. Und es wäre ein hochwertiger Service, der seinen Preis hat – aber das ist bei anderen hochwertigen Dienstleistungen in unserem Alltag auch so. Entscheidend ist: Durch sein teil-institutionelles Format lässt sich das im Betreuten Wohnen viel zielgenauer und auch kosteneffizienter leisten als im Privathaushalt, wo sehr unterschiedliche Voraussetzungen herrschen.

Was muss sich ändern, damit dies im großen Stil umgesetzt wird, wo sehen Sie den größten Bedarf für ein Umdenken?

Wahl: Ich sehe den größten Bedarf in der Erkenntnis, dass Wohnen nicht nur umbauter Raum ist. Die Wohnung zukünftiger alter Menschen ist ein sozialer, bildungsbezogener Gesundheitstrainingsraum, in dem Daten unterschiedlichster Art systematischer dokumentiert werden als jemals zuvor. Ich sehe das als eine hilfreiche und hoch präventionsunterstützende Variante von Big Data, nicht als Risiko. Datensicherheit ist dabei selbstverständlich. Wir leben ja bereits in einer Kultur des Sammelns von Alltagsdaten. Das muss jetzt auch für Ältere proaktiv gestaltet werden.

Dazu müsste die Digitalisierung in den Einrichtungen und bei den Bewohnern deutlich an Fahrt aufnehmen.

Sakwe Nakonji: Das stimmt, das ist heute aber allen klar. Die Corona-Pandemie hat nochmal vor Augen geführt, wie wichtig digitale Technologien für Seniorinnen und Senioren in Wohn- und Pflegeeinrichtungen sind. Wer heute plant, weiß: Betreutes Wohnen ohne WLAN ist nicht mehr marktfähig. Wir befinden uns in einem Übergangsprozess. Die Hochaltrigen von heute nutzen erst zu einem kleinen aber wachsenden Teil Smartphones oder Tablets. Bei den Hochaltrigen von morgen wird das zunehmend selbstverständlich.

Wahl: Zudem wird sich in Forschung und Entwicklung in den nächsten Jahren viel tun. Das gilt sowohl für das Leben im Betreuten Wohnen als auch für die Gestaltung digitaler Angebote. Hier kommt es vor allem darauf an, die Angebote userfreundlich und flexibel an die sich verändernde Situation der älteren Menschen anzupassen. Auch das ist im Betreuten Wohnen besonders gut und individuell möglich.

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Neue Whitepaper gebührenfrei bestellen

TERRANUS bietet kompakte Hilfestellung: Unser Whitepaper zur Generation 65+ erläutert, welche Anforderungen die „neuen Alten“ künftig an Wohnungswirtschaft, Investoren und Betreiber stellen. Ein weiterer Leitfaden liefert zudem Strategien zur Mietpreisfindung zwischen Betreiber und Investor beim Servicewohnen.

TERRANUS bietet kompakte Hilfestellung: Unser Whitepaper zur Generation 65+ erläutert, welche Anforderungen die „neuen Alten“ künftig an Wohnungswirtschaft, Investoren und Betreiber stellen. Ein weiterer Leitfaden liefert zudem Strategien zur Mietpreisfindung zwischen Betreiber und Investor beim Servicewohnen.

Als führende Managementberatung für Sozialimmobilien und den Betrieb von Pflege- und Seniorenheimen steht TERRANUS Ihnen mit seiner Expertise zur Seite. Daher veröffentlichen wir regelmäßig und als gebührenfreie Hilfestellung Whitepaper zu aktuellen Themen auf unserer Webseite. Hier finden Sie konkrete Lösungen und Handlungsoptionen zum operativen Geschäft, zu legislativen Neuregelungen, veränderten Rahmenbedingungen oder aktuellen Marktentwicklungen zum Bestellen. Die jährlich erscheinenden Ausgaben des „Branchen-Monitors“ und des „Pflege-Reports“ runden das gebührenfreie Beratungsangebot von TERRANUS ab.

Whitepaper: Die neue Generation 65+

Sie sind individueller und fitter als je zuvor – die „neuen Alten“ mit ihren vielschichtigen Interessen und Ansprüchen. Sie alle prägt ein starkes Gesundheitsbewusstsein sowie das Bedürfnis nach Selbstbestimmung, Aktivität und Teilhabe am sozialen Leben. Dieses neue Selbstverständnis und die schiere Zahl der Generation Babyboomer, im Jahr 2030 werden 29 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein, stellen Wohnungswirtschaft, Investoren und Betreiber vor neue Herausforderungen. Das TERRANUS Whitepaper „Die neue Generation 65+“ unterstützt Sie dabei, erfolgreiche Konzepte zu entwickeln und damit auf die steigende Nachfrage an neuen Servicewohnformen zu reagieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen:

  • Welche Herausforderungen bringt der soziokulturelle Wandel der Generation 65+ mit sich?
  • Wie lässt sich der durch den Renteneintritt der Babyboomer stark steigende Bedarf an Servicewohnungen decken?
  • Wie müssen Seniorenwohnformen künftig gestaltet sein, um den Ansprüchen der „neuen Alten“ gerecht zu werden und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten?

Marktfähige Mieten für Servicewohnen kalkulieren – darauf kommt es an!

Die Nachfrage nach individuellen Wohn- und Serviceformen steigt stetig. Die Bandbreite der unterschiedlichen Bedürfnisse sowie der finanzielle Spielraum der Generation 65+ ist gewaltig. Investoren und Betreiber müssen sich daher auf eine Zielgruppe festlegen. Ob sich Betreutes Wohnen mit Serviceleistungen oder luxuriöses Seniorenwohnen rechnet, hängt von vielen Faktoren ab. Neben Zielgruppe und Betreiberkonzept bestimmt nicht zuletzt die Frage nach einer realistischen Miete zwischen Investor und Betreiber den künftigen Erfolg. Der TERRANUS Leitfaden zur Miethöhe unterstützt Sie mit Tipps zur Berechnung und hilft bei der finalen Preisfindung für Bewohner. Als Basis dienen unter anderem die Fragen:

  • Welche Parameter bestimmen eine realistische Kalkulation der Miete zwischen Immobilieninvestor und Betreiber?
  • Wie errechnet sich die finale Miete für Bewohner im Servicewohnen?
  • Mit welchen Analysetools lässt sich die Marktfähigkeit der Miete überprüfen?
  • Aus welchen Bausteinen setzt sich der Preis für Servicewohnen zusammen?

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Altenheim EXPO Awards 2021

Spitzenleistung bringen und Vorbildfunktion erfüllen: Welche Unternehmen auf der Altenheim EXPO Ende Juni zum Betreiber sowie Investor des Jahres gekürt wurden, erklärt Markus Bienentreu.

Vorreiter bei modernen Wohnformen sowie langjähriger Investor in den heimischen Markt gewürdigt: Betreiber und Investor des Jahres auf der Altenheim EXPO 2021 gekürt. Die beiden Gewinner konnten sich neben den Awards über jeweils einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro freuen, den ihnen die Terranus-Geschäftsführenden Anja Sakwe Nakonji und Markus Bienentreu überreichte.

Verleihung der Altenheim EXPO Awards 2021: Matthias Ehbrecht, Anja Sakwe-Nakonji, Claudius Hasenau, APD-Geschäftsführer und Betreiber des Jahres , Wolfgang Grimm, SHI Management GmbH und Investor des Jahres sowie Markus Bienentreu und Michael Schlenke (v.li.)

 

Im Rahmen der festlichen Preisverleihung erhielt die APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH die Auszeichnung als bester Betreiber. Die SHI Management GmbH aus München wurde als bester Investor des Jahres 2021 ausgezeichnet. In ihrer Laudatio unterstrich Terranus-Geschäftsführerin und Jury-Mitglied Anja Sakwe-Nakonji das Engagement der APD bei der Entwicklung moderner Wohnformen. Damit trage das Unternehmen in hohem Maße dazu bei, die gesellschaftliche Bedeutung des Pflegeberufs in den Fokus zu rücken.

Die SHI Management GmbH aus München erhielt den Award für ihre langjährigen Investitionen mit in den heimischen Markt. Seit mehr als 15 Jahren schon, so Terranus-Geschäftsführer und Jury-Mitglied Markus Bienentreu, engagiert sich das Unternehmen, und das teilweise mit internationalem Kapital. Mit dem Bellevue-Portfolio wurde zuletzt sicherlich eines der qualitativ hochwertigsten Portfolien der letzten Jahre erworben.

In diesem Jahr flankierte eine Fachausstellung mit einem vielfältigen Angebot an Dienstleistern und Experten rund um die Themen „Planen-Investieren-Bauen-Modernisieren-Ausstatten“ die Altenheim EXPO. Mehr als 30 Referenten diskutierten über aktuelle Entwicklungen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, innovative Wohnformen und moderne Personal- und Finanzierungskonzepte. Auch über die Frage, wie sich Altenhilfe in Zukunft positiv gestaltet lässt, tauschten sich die Teilnehmer aus.

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Griff nach den Sternen

Klassifizierung schafft Transparenz: Nicht nur die Generation 65+, ihre Wohnwünsche und Bedürfnisse werden immer individueller. Auch der Markt für Seniorenwohnen spiegelt diese Entwicklung wider und zeigt sich diverser denn je. Ein Sterneranking bewertet nun rund 300 Einzelkriterien der Einrichtungen und erleichtert die Orientierung.

Klassifizierung schafft Transparenz: Nicht nur die Generation 65+, ihre Wohnwünsche und Bedürfnisse werden immer individueller. Auch der Markt für Seniorenwohnen spiegelt diese Entwicklung wider und zeigt sich diverser denn je. Ein Sterneranking bewertet nun rund 300 Einzelkriterien der Einrichtungen und erleichtert die Orientierung.

Eine mühselige Detailarbeit mit langen Checklisten erwartet Senioren, die sich einen Überblick über das vielfältige Servicewohnen in ihrer Region verschaffen wollen. Denn einerseits ermöglicht die neue Angebotsvielfalt eine individuellere Wahl als noch vor wenigen Jahren. Andererseits erschwert der Wirrwarr zahlloser Abstufungen die Orientierung. Und selbst für Projektentwickler, Investoren und Betreiber stellt es eine Herkulesaufgabe dar, regionale oder lokale Service-Wohnangebote zu vergleichen, um sich selbst im Markt mit neuen Angeboten zu positionieren.

Mit einer effektiven Sternekategorisierung will die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. (GIF) den Knoten nun lösen. Das dient dem Endkunden ebenso wie Investoren und Betreibern. „Denn bereits bei Investitionsentscheidungen oder bei der Konzeptentwicklung schafft ein einheitliches Klassifizierungssystem Klarheit“, erklärt TERRANUS-Geschäftsführerin Anja Sakwe Nakonji, „auch im Vorfeld von Transaktionen spart es Zeit, Aufwand und Kosten.“

Das Prinzip folgt der gelernten Hotel-Kategorisierung: Ein Stern steht für die niedrigste und fünf Sterne stehen für die höchste Qualitätsstufe. Damit können die Senioren in einem ersten Schritt das Angebot eingrenzen und hochwertige Residenzen von einfachen barrierefreien Servicewohnungen unterscheiden. In einem zweiten Schritt kann dann die persönliche Auswahl erfolgen, und die konkreten Angebote und Preise können miteinander verglichen werden. Ganz am Ende entscheidet dann meist noch das Bauchgefühl.

Begriffe gesetzlich nicht geschützt: Betreutes Wohnen, Service- oder Residenzwohnen

Dabei beginnt das Durcheinander in der am stärksten wachsenden Assetklasse eigentlich bereits bei der Begrifflichkeit. So werden im Sprachgebrauch diverse Wohnformen wie Servicewohnen, Seniorenwohnen und Betreutes Wohnen synonym verwendet. In der DIN 77800 ist dagegen lediglich von „Betreutem Wohnen“ die Rede. Sie fordert zumindest eine barrierefreie Bauweise und gewisse Grundleistungen, die durch weiterreichende Wahlleistungen ergänzt werden. Allerdings bezieht sich die DIN überwiegend auf die Dienstleistung, nicht auf das Gebäude und die Ausstattung. Die GIF-Klassifizierung hingegen umfasst in den rund 300 Einzelkriterien sowohl „Standort“ und „Gebäude“ als auch den „Service“. Sie reicht von der mit einem Stern bewerteten barrierefreien Wohnung mit schlichtem Service bis zur höchsten Qualitätsstufe, dem luxuriösen Fünf-Sterne-Wohnstift.

Von marktüblich bis edel: Ausstattung und Anbindung des Servicewohnen

Die Bewertung beginnt bei ein bis zwei Sternen: Die Senioren dürfen hierbei eine marktübliche barrierefreie Wohnung mit Balkon, Grünflächen, einen Gemeinschaftsraum zur Essenseinnahme und einen Empfangsbereich sowie die Voraussetzung für ein 24-Stunden-Notrufsystem erwarten. Der ambulante Pflegedienst verfügt dabei meist über ein Büro im Gebäude. Geschäfte, Ärzte und kulturelle Angebote finden sich in der weiteren Umgebung und lassen sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.

Das 3-Sterne-Wohnen liegt dagegen bereits zentral an Orts- und Stadtkernen, wartet zusätzlich mit qualitativ hochwertig ausgestatteten Bädern, Einbauschränken und Fußbodenheizung auf. Ein Restaurant oder Café mit frischer Küche, ein 24 Stunden besetzter Empfang, Wellnessbereich mit Sauna und Therapieräume für Physiotherapie zählen zum Angebot. Ärzte, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Bei 4 bis 5 Sternen dürfen die Senioren zudem ein rundum elegantes Ambiente mit edlen Materialien vom Parkettboden bis Echtholz-Türrahmen erwarten. Ein Schwimmbad im Haus zählt oberhalb des 3-Sterne-Standards zum Angebot, mitunter auch eine Bibliothek und ein edleres Restaurant. Meist befinden sich Ärzte, einzelne Geschäfte und Kultureinrichtungen im gleichen Gebäude oder direkt in der Nachbarschaft.

Von Basis bis rundum sorglos: vielfältige Dienst- und Serviceleistungen

Bei Servicewohnen bis zu 2 Sternen ist der Empfang meist acht Stunden pro Tag besetzt, unterstützt bei Anträgen für Behörden und organisiert Pflege- und Betreuungsleistungen durch einen ambulanten Pflegedienst. Für diese Grundbetreuung wird in der Regel ein pauschaler Betrag in Rechnung gestellt. Zudem liefert ein externer Caterer auf Wunsch Essen in den Gemeinschaftsraum, auch ein Fahr- oder Begleitdienst kann gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden.

Ab der 3-Sterne-Klassifizierung sind dann den Dienst- und Serviceleistungen mit aufsteigender Bewertung kaum Grenzen gesetzt, sie können einzeln oder als Servicepaket zu einem festen Monatsbetrag gebucht werden. Von frischen Mahlzeiten und Einkaufsdiensten über Wäscheservice, Fahrdienste, Lesungen und Kinoabende bis hin zur Organisation von Festen und Sportangeboten bleiben je nach Einrichtung kaum Wünsche offen. Massagen, Körperpflege in eigenen Räumen und Wassergymnastik können darin ebenso enthalten sein wie die sonntägliche Matinee mit klassischer Musik.

„Die neue Vergleichbarkeit durch die Sterneklassifizierung ergibt viel Sinn und erfüllt einen doppelten Zweck“, begrüßt Anja Sakwe Nakonji das Ranking, „ältere Menschen können zum einen rascher die Qualität von Konkurrenzangeboten ausmachen. Zum anderen verbessert sie langfristig die Qualität der Angebote insgesamt, indem Betreiber das eigene Servicewohnen vergleichen und an die aktuelle Marktentwicklung anpassen können.“

 

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Mehr Verlässlichkeit für Investitionen

„Investitionen in Seniorenimmobilien werden in Zukunft nur dann ausreichend getätigt“, erklärt Markus Bienentreu, „wenn die Finanzierung auskömmlich und verlässlich, also politisch gewollt ist.“ Zum Start der EXPO Real formuliert der TERRANUS-Geschäftsführer zentrale Zukunftsfragen und Trends für die Wohn- und Versorgungsstrukturen der Generation 65+.

„Investitionen in Seniorenimmobilien werden in Zukunft nur dann ausreichend getätigt“, erklärt Markus Bienentreu, „wenn die Finanzierung auskömmlich und verlässlich, also politisch gewollt ist.“ Zum Start der EXPO REAL formuliert der TERRANUS-Geschäftsführer zentrale Zukunftsfragen und Trends für die Wohn- und Versorgungsstrukturen der Generation 65+.

Die sieben zentralen Zukunftsfragen und Trends für Wohn- und Versorgungsstrukturen älterer Menschen auf einen Blick:

1. Individueller, bunter und vielfältiger

Die Wohn- und Versorgungsstrukturen für die Generation 65+ werden differenzierter sein als je zuvor. „Wer es sich leisten kann, gestaltet auch als Senior sein Wohnangebot entsprechend dem eigenen Lebensstil und den persönlichen Bedürfnissen“, erklärt TERRANUS-Geschäftsführer Markus Bienentreu zum Start der EXPO REAL in München. In Zukunft werden Investoren, Wohnwirtschaft und Betreiber dieser Entwicklung mit kreativen und differenzierten Angeboten begegnen müssen, um den individuellen Lebensentwürfen der Senioren gerecht zu werden.

2. Sich ehrlich machen

Die Kosten für die Versorgung der älteren Menschen steigen kontinuierlich und nehmen mit dem Renteneintritt der Babyboomer, der zahlenmäßig größten Generation aller Zeiten, künftig nochmal an Fahrt auf. „Es droht ein Generationenkonflikt“, so Markus Bienentreu, in dem die Jüngeren durch die explodierenden Kosten für die Versorgung und Pflege der Älteren erheblich belastet würden und dies nicht mehr leisten könnten oder wollten. „Wir müssen eine offene und ehrliche Diskussion darüber führen, was uns die Versorgung älterer Menschen wert ist“, so Bienentreu, „und unser Handeln am Ergebnis dieses gesellschaftlichen Diskurses konsequent ausrichten.“ Ein Blindflug durch Einzelentscheidungen und -maßnahmen sei dabei wenig hilfreich.

3. Verlässlichkeit schaffen

Investitionen in Seniorenpflegeimmobilien werden in Zukunft nur dann in ausreichendem Maße erfolgen, wenn die Refinanzierung auskömmlich ist und durch politische Rahmenbedingungen verlässlich gestaltet wird. „Derzeit rechnen sich Investments in Pflegeimmobilien nur noch, weil die Renditeansprüche der Investoren in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind“, erklärt Bienentreu, „dabei spiegeln die Renditen längst nicht mehr in jedem Bundesland die Risiken der Spezialimmobilie wider.“ So seien etwa die Investitionsfolgekosten in keinem Bundesland – mit Ausnahme von Baden-Württemberg – an die explodierenden Baukosten angepasst worden. Zudem müsse auch die langfristige Entwicklung der Refinanzierung (Investitionsfolgekosten) den Gegebenheiten anderer Immobilienmärkte folgen, damit sich Investoren auch in Zukunft für Seniorenimmobilien entscheiden. Dazu zählt zum Beispiel eine Indexierung, die bei langen Laufzeiten der Verträge obligatorisch ist.

4. Ganzheitlich denken

„Die sektorale Trennung von ambulanter und stationärer Pflege entspricht längst nicht mehr der aktuellen Versorgungswirklichkeit und muss dringend aufgelöst werden“, erklärt Markus Bienentreu. Bereits heute lassen sich die hybriden Wohn- und Versorgungsformen kaum noch in dieses Schema pressen. Zudem führt die Trennung mitunter zu einer Überinanspruchnahme der Pflegeversicherung, indem verschiedene Leistungen miteinander kombiniert werden. Wenn die Zuschüsse in der ambulanten Versorgung (Stichwort Stapelabrechnung) höher sind als im stationären Setting, muss die Frage erlaubt sein, ob dies (volks-)wirtschaftlich sinnvoll ist.

5. Neues entwickeln

„Die Fachkraftquote in Pflegeeinrichtungen ist angesichts des Fachkräftemangels viel zu starr, weltfremd und schlicht nicht zu halten“, erklärt Markus Bienentreu, „sie ist eine Schimäre, denn ein Qualifikationsmix aus diversen Berufsgruppen verspricht eine mindestens gleichwertige, wenn nicht gar bessere Versorgung älterer Menschen.“ Zudem existiert die Quote bereits heute lediglich als theoretischer Wert. Denn würde man die tatsächlich vorgehaltene Fachkraftquote ermitteln, läge sie im Bundesdurchschnitt aktuell unter 50 Prozent. In Zukunft dürfte sich der Fachkräftemangel durch die steigende Zahl von Pflegebedürftigen weiter verschärfen. Eine Weiterentwicklung von Pflege- und Betreuungskonzepten scheint vor diesem Hintergrund weitaus sinnvoller als eine starre, die Realität negierende Regelung.

6. Einheitlichkeit gefragt

Die Bauvorschriften für stationäre Pflegeeinrichtungen sollten länderübergreifend vereinheitlicht werden. Einbettzimmerquoten zwischen 60 Prozent in Berlin und 100 Prozent in Baden-Württemberg verwirren und sind kaum nachvollziehbar. Warum anscheinend in fast jedem Bundesland verschiedene räumliche Vorgaben gelten, ist nicht zu verstehen, wo doch die Pflege nahezu einheitlich organisiert ist.

7. Wettbewerb ermöglichen

Wer Qualität in der stationären Pflege wünscht, lässt Wettbewerb zu und akzeptiert, dass es sich um einen Wirtschaftszweig handelt, in dem auch Geld verdient wird. Und er vertraut darauf, dass sich zeitgemäße Angebote und bessere Leistungen durchsetzen, die den Lebensentwürfen älterer Menschen und den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen gerecht werden. Denn Qualität lässt sich nicht in ein System hineinprüfen, auch wenn spezifische „Spielregeln und Leitplanken“ natürlich in einem gewissen Rahmen vorgegeben sein müssen.

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Jetzt neu: TERRANUS Pflege-Report 2021

Kompaktes Wissen für den strategischen Erfolg: Die Generation 65+ zeichnet ein völlig neues Bild des Alters und Alterns. Individueller, selbstbestimmter und aktiver als jede Generation zuvor, wollen die Babyboomer-Rentner ihren eigenen Lifestyle verwirklichen. Besonders wichtig für sie: hohe Lebensqualität, viele Aktivitäten, Gesundheitspflege und Gemeinschaft.

Kompaktes Wissen für den strategischen Erfolg: Die Generation 65+ zeichnet ein völlig neues Bild des Alters und Alterns. Individueller, selbstbestimmter und aktiver als jede Generation zuvor, wollen die Babyboomer-Rentner ihren eigenen Lifestyle verwirklichen. Besonders wichtig für sie: hohe Lebensqualität, viele Aktivitäten, Gesundheitspflege und Gemeinschaft.

Aktuelle Zahlen belegen: Der demografische Wandel in Deutschland ist stark fortgeschritten. Prognosen des Statistischen Bundesamtes zufolge werden im Jahr 2030 rund 29 Prozent, 2060 sogar 34 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sein. Das Besondere an dieser Altersgruppe: Sie ist individueller, selbstbestimmter, aktiver und fitter als vergleichbare Altersgruppen zuvor. Und diesen Lebensstil wollen die „neuen Alten“ auch in ihrer dritten Lebensphase so lange wie möglich beibehalten. Investoren, Wohnungswirtschaft und Betreiber tun gut daran, dieser Entwicklung mit kreativen und vielfältigen Angeboten zu begegnen. Die Herausforderung: Den individuellen Lebensentwürfen und Bedürfnissen der Generation 65+ gerecht werden und gleichzeitig den mit dem Eintritt der Babyboomer in das Rentenalter stark steigenden Bedarf an Servicewohnformen decken.

Obwohl sich die „neuen Alten“ in ihren individuellen Ansprüchen sehr unterscheiden, verbinden sie auch viele Gemeinsamkeiten. Das hört sich zunächst paradox an, ist es aber nicht. So haben sie alle den Wunsch nach Selbstbestimmung, ein starkes Gesundheitsbewusstsein und suchen Aktivität und Teilhabe am sozialen Leben, sprich: Lebensqualität. Diese beinhaltet physische und mentale Fitness genauso wie einen gesunden Lebensstil. Dementsprechend verändern sich auch die Ansprüche dieser Generation an ihren Wohnraum. Dieser sollte neben Barrierefreiheit viel Raum für individuelle Lebensentfaltung bieten und die Möglichkeit, potenzielle Einschränkungen möglichst lange zu kompensieren. Immer vorausgesetzt, Rente und Vermögen decken dies finanziell ab.

Luxusresidenz oder einfaches Wohnen

Einer Studie des empirica-Instituts zufolge verfügen viele Senioren über ausreichende Mittel, um eine altersgerechte Wohnung finanzieren zu können. Experten schätzen: Bei einer monatlichen Mietbelastung des verfügbaren Einkommens von 50 Prozent können rund acht Millionen ältere Menschen Mietkosten von 1.000 Euro, vier Millionen Senioren bis zu 2.000 Euro und etwa drei Millionen Ältere sogar 2.500 Euro im Monat stemmen. Auf diese Unterschiede sollten Wohnungswirtschaft, Investoren und Betreiber mit einem vielfältigen Servicewohnangebot reagieren.

Mit den Enkeln chatten

Die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt: Senioren in Servicewohnungen und Pflegeheimen profitieren in hohem Maße von digitalen Kommunikations- und Informationstechnologien. Computer, Handys und Tablets ermöglichen es ihnen, am sozialen Leben teilzuhaben. Servicewohnen ohne Internetzugang und digitale Technologien ist nicht mehr zeitgemäß. Für Betreiber von Servicewohnformen empfiehlt es sich, das Thema Digitalisierung künftig noch stärker in die Planung ihrer Projekte einzubeziehen.

Richtig kalkuliert

Für eine realistische Mietkalkulation zwischen Immobilienbesitzer und Betreiber zählen zahlreiche Parameter, die später auch über ein marktfähiges Angebot für Senioren entscheiden. Eine exakte Wettbewerbs-, Standort- und Potenzialanalyse bilden die Grundlage für die strategische Entscheidung, für welche Zielgruppe das jeweilige Servicewohnen entwickelt und gebaut werden soll und welche Miete verlangt werden kann. Denn die Rechnung geht nur auf, wenn die finale Miete für Bewohner zu Wohnqualität sowie potenziellem Serviceangebot passt und wettbewerbsfähig ist.

Die Themen im Überblick:

  • Vor welche Herausforderungen stellen die neuen Ansprüche und Wünsche der Babyboomer-Rentner Wohnungswirtschaft, Investoren und Betreiber?
  • Warum sind digitale Technologien beim Servicewohnen ein Muss?
  • Warum braucht es unbedingt ein breit gefächertes Angebot an Servicewohnformen?
  • Wie lässt sich die passende Miete oder Pacht zwischen Betreiber und Immobilienbesitzer kalkulieren?

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